Das Hard Rock Hotel Bali, Indonesien

Getränke sind geradezu deppert teuer, ein kleines Bier (Heineken, 0,3 Lt.) kostet in der Bar vom Hard Rock Hotel ~ 8 Euro (der Normalpreis in den Bars in Bali liegt bei ~ 3 Euro für ein kleines Heineken). Ein kleines Bier der einheimischen Marke "Bintang" (auch 0,3 Lt.) kostet ~ 5,5 Euro im Hard Rock Hotel. Normalpreis in den Bars in Bali ~ 2 Euro). Cocktails nicht unter 12.- Euro, usw.

Ekelhafte Geldgier: Nicht einmal ein Flasche Mineralwasser darf man mehr mitnehmen zum Pool, die haben (Start 1. Juli 2010) zur Taschenkontrolle einen Wachmann dort abgestellt. Viel zu trinken ist bei der Hitze ja fast Pflicht und ein gesundheitliches Bedürfnis. Als permanenter Nierensteinpatient - der mehrere Liter Wasser trinken muss jeden Tag - sollte ich dort zwangsweise im teuren Restaurant literweise Wasser bestellen beim Kellner, Wasser welches ich brauche zur Nierenspülung. Bei ~3 Litern Bedarf pro Nachmittag wären das ~25.-- Euro nur für das Trinkwasser (das Leitungswasser ist dort nämlich ungenießbar). Für diese Summe bekommt man in dieser Gegend sonst ein durchaus brauchbares Hotelzimmer für 1 Nacht. Ob der Wachmann nicht mehr Geld kostet als die mit dem Wasser verdienen sei dahingestellt, ich habe aber mit vielen Gästen gesprochen die das alle genau so verurteilen wie ich und die in Restaurants und Bars vom Hard Rock Hotel dann überhaubt nichts mehr konsumierten, aus Protest. Durch diese ungastliche Geldgier verliert das Hard Rock Hotel so vielleicht sogar mehr an Einnahmen als es verdient am Pool mit Getränken. Ob das intelligent ist soll jeder selber beurteilen, auf jeden Fall ist es aber letztklassig innerhalb vom bereits bezahlten Hotel zwangsweise einer Taschenkontrolle unterzogen zu werden. Und es ist absolut letztklassig die Gäste zum Konsum zwingen zu wollen, das ist wohl schon Nötigung.

Preise der Massagen: In diversen Shops rund um das Hard Rock Hotel kosten z. B. Fußreflexzonen-Massagen 5.- Euro bis 6.- Euro / Stunde. Im Hard Rock Hotel kostet das selbe ~ 35.- Euro. Es sind zwar in allen Hotels die Massagen viel teurer als draußen, beim Hard Rock Hotel ist es aber noch um ein vielfaches extremer. Die sagen natürlich auch, dass die Massagen besser sind als in den Shops rundherum, nur Massagen habe ich (bei mitlerweile 26 längeren Reisen nach Bali und Indonesien) in unzähligen Hotels und Shops schon getestet und ich sehe da keinen Unterschied - außer dass das Hard Rock Hotel das 7-fache verlangt.

Die Liegen im Poolbereich sind ungemütlich, es fehlen nämlich die Auflagen (man liegt praktisch am Kunststoffgeflecht und man spürt das Alu-Gestell im Rücken). Es gibt da 2 Varianten bei den Liegen am Pool vom Hard Rock Hotel, die ungemütlichen mit Kunststoffgeflecht sind die neuen (!). Die alten - mit Stoffbespannung - sind zwar etwas gemütlicher weil weicher, jedoch sind die von Haus aus eine hirnlose Fehlkonstruktion. Wenn man das Kopfteil nach hinten neigt und sich dann auf die Liege setzt zum Niederlegen, stellt sich das Kopfteil wieder auf und rastet in höhere Position wieder ein. Eine Liege Modell Schildbürger bzw. Modell Sysiphos, deswegen ist das Hard Rock Hotel vermutlich gerade dabei die zu tauschen, aber den Unterschied zwischen gemütlich und ungemütlich kennt das durch Geldgier erblindete, unfähige Management anscheinend nicht.

Entertainment: Das tägliche Unterhaltungsprogamm das am späteren Nachmittag am Pool startet, ist zwar für manche recht lustig, aber die Lautstärke der Musik ist für die die relaxen möchten unerträglich. Es fehlt da jedes Gefühl wie weit man gehen kann und wann es zu viel ist. Das Management ist durch Geldgier anscheinend nicht nur blind sondern auch taub geworden. Da fehlt jedes Gespühr.

Internet ist nicht gratis und auch relativ teuer und fehlerhaft. Es kostet ~13 Euro für 4 Std. und die sind schnell vobei, zumal das Ausloggen oftmals nicht funktioniert und der Zähler zählt herunter auch wenn man ausgeloggt ist. Das Hard Rock Hotel ist ein 4-Stern Hotel und es ist nicht "up to date" in diesem Punkt. In Bali ist in vielen 3-Stern-Hotels und auch in vielen Cafés und Restaurants das internet (W-LAN für Laptop) schon lange gratis. Es gibt auch Verbindungsprobleme, ein Techniker vom Hard Rock Hotel hat sich da einmal stundenlang geweigert den von mir empfohlenen "Reset" zu machen beim Router (auschalten, kurz warten, wieder einschalten), stattdessen hat er sich den halben Nachmittag mit meinem PC befasst, ergebnislos natürlich. Wie ich ihm andauernd zu erklären versuchte, lag das Problem nicht am PC weil mit dem konnte ich mich sonst auch überall mit W-LAN verbinden. Nachdem der Mister "Brett vor dem Kopf" dann endlich verzweifelt aufgegeben hat, ist er doch - wie Stunden zuvor schon empfohlen - zum Router gegangen, hat den Reset gemacht und es hat wieder funktioniert.

Im dem Zimmer das ich hatte (Deluxe Room) sind manche Dinge etwas zu viel "3. Welt", ein ordinärer Plastikhocker beim Schreibtisch statt eines ordentlichen Sessels, extrem ungemütlich. So etwas ordinäres findet man sonst höchstens noch am Strand vor der Tür, unter den Bäumen bei den Open-Air-Kochstellen für die ärmere Bevölkerungsschicht. Die Beschwerde "not comfortable" wurde vom Management zwar rasch vernommen aber nicht verstanden, die haben einen Tag später einen exakt gleichen Hocker in einer anderen Farbe (!) gebracht. Nicht zu glauben, aber wahr. Später, nach genauer Erklärung am Objekt selber, wurde doch noch verstanden was "not comfortable" heisst und es kam dann gar ein echter Stuhl mit Lehne (zwar nicht wirklich geeignet für die Arbeit am Schreibtisch dort, aber immerhin ein Stuhl, und bzgl. der durchgesessenen Sitzfläche von diesem "Stuhl" kann man sich als gelernter Handwerker ja abhelfen, mit dickem Karton und mit einem Polster vom Bett).

Die Badewanne wird durch einen Vorhang zur Dusche, das wär nicht tragisch aber die Badewanne ist schief eingemauert und da rinnt beim Duschen das Wasser über den Rand seitlich nach vorne und dort über die Kante drüber und heraus auf den Boden. Resultat: Tägliche Überschwemmung im Bad. Da kam glatt ein "Spezialist" um das zu betrachten, ich habe ihm erklärt wo der Fehler liegt, geholfen hat es - wie zu erwarten war - nichts. Er hat mich aber als er ankam gefragt wie es mir geht, und dann ist er 3 Meter weiter ins Bad gegangen und beim Eintreten in selbiges hat er (5 Sekunden später) wieder gefragt wie es mir geht. Also enorm freundlich, auch wenn es sicher nicht jedermanns Sache ist ~75x pro Tag auf die Frage "how are you" antworten zu müssen (binnen 5 Sekunden wird sich mein Zustand wohl nicht drastisch verändert haben).

Das WC ist eine spezielle Konstruktion, das ist kein Tiefspüler und auch kein Flachspüler sondern eine Art "Rundumspüler", bzw. eine Mischung zwischen Klomuschel und Mischmaschine. Ein komplett hirnloses System das man meist mehrmals betätigen muss um überhaupt seine Ausscheidungen loszuwerden. Das was da eigentlich hinuntergespült werden soll dreht sich in der Klomuschel im Kreis. Wenn es genug durchgemischt ist, soll es eigentlich abfließen, tut es aber meist nicht, Rückstände bleiben. Erst nach der 2. oder 3. Spülung (Wasserverschwendung pur) fließt das was abfließen soll auch wirklich gänzlich ab. Zudem bleibt die Spülung hängen wenn man den Hebel ganz nach unten drückt. Wenn man da spült und dann das Hotel verlässt, rinnt das Wasser endlos weiter.

Dann ist da ein Türschild "do not disturb", das hängt am glatten Türdrücker und bei jedem Öffnen der Tür fällt das Schild auf den Boden. Bei über 400 Zimmern wird wohl tgl. geschätzte 1.000 Mal ein Türschild vom Boden aufgehoben. Als gelernter Handwerker kann man sich aber abhelfen, eine kleine Papierkugel mit einem Stück Klebeband als Rutschsicherung vor das Schild geklebt, passt schon. Das haben die aber immer wieder entfernt und Interventionen und detailliete Tipps wie man das Problem ganz einfach und kostenlos lösen kann, halfen erst nach Tagen (allerding nur an meiner Tür, alle anderen Schild fielen dann noch immer pausenlos runter).

Lärm am Gang: In der Nacht ist es manchmal laut vor der Tür, lärmende Kinder und betrunkene Nachtschwärmer am Gang werden vom Personal anscheinend überhaupt nicht wahrgenommen, nach einer Stunde lautstarker Rauferei vor meiner Tür griff ich schließlich zum Telefon. Security gibt es genug im Hard Rock Hotel, aber dieses Wachpersonal wird vom unfäigen Management vorwiegend zum Durchsuchen der Gäste nach Trinkwasserflaschen eingesetzt und nicht dort wo es für das Wohl der Gäste und für Nachtruhe nötig wäre.

Beim Frühstück (Buffet) gibt es einen "check in", eine Kontrollstelle an der man die Zimmernummer nennen oder den Breakfast-Voucher vorzeigen muss. Da warten in der Hochsaison manchmal 20 Leute in einer langen Schlange, da muss man sich anstellen wie früher in Staaten des Ostblocks (das erinnert an Kommunismus und an DDR-Zeiten. Das ist wohl der "Checkpoint Charly" vom Hard Rock Hotel). Das Personal diskutiert dort hirnlos mit den Gästen über die Wahl des Tisches (!) anstatt sie heinin zu lassen! Unfassbar! Ein Wachmann steht auch noch dort, der hindert dich am Durchgehen während die "Checkpoint Charly Crew" diskutiert (bzw. streitet) mit Gästen. Wenn es mir zu blöd wurde bin ich manchmal einfach durch gegangen ohne zu stoppen, wenn der Security-Spezi dort allerdings ein Sturschädel war, dann hieß es "halt, Voucher Kontrolle". Die sind dort absolut nicht fähig das zügig abzuwickeln, auch wochenlange Interventionen (inkl. Erklärung bei wem und wo genau das Problem liegt) haben nichts geholfen. Personal und "Management" dort bei diesem "check in" sind vollkommen betriebsblind, die können zwar gut diskutieren und reden (das tun sie ausgiebig) aber die sehen selber weder das Problem noch fanden sie eine Lösung. Für so ein Hotel mit so großem Namen ist das nicht akzeptabel.

Beim Frühstück warten die Gäste außerdem tagtäglich auf Spiegeleier, oft 4 oder 5 Personen. Der Koch dort an der einen Kochstelle beim Buffet hat zwar eine zweite Herdplatte, die verwendet er aber nicht (auf selbiger steht kaltes Frühstück sinnlos herum). Auf die Frage warum er den Scheiß nicht abräumt und einschaltet, kam nur freundliches Grinsen und ein "yes". Mach dir einen Reim daraus, ich sehe hier Dummheit in reinster Form, ein echter Witz.

Nach heftigen Protesten bekam ich schließlich eine Einladung das Frühstück im Restaurant beim Pool einzunehmen (das soll anscheinend ein VIP-Bereich sein oder sowas, für dort brauchst du eine spezielle Einladung). In diesem Restaurant beim Pool sind nur wenige Gäste und man kommt daher auch sofort zu einem Tisch und man wird dort dann bedient (Buffet gibt es dort nur für Früchte und Gebäck, der Rest muss leider bestellt werden). Dort wartet man dann aber manchmal 10 Minuten auf den Kaffee oder 15 Minuten auf einen Toast oder noch einmal 10 Minuten auf Ham And Eggs, usw. Willst du mehr Schinken vergeht dir der Hunger bis selbiger da ist. Schneller ist dort also nur der "check in", der Rest dauert dafür viel länger. Als Lösung für das vorher genannte Problem ist das nicht brauchbar, das ist eher ein Rückschritt und das ausgiebige Lächeln des Personals hift da auch nichts.

Die Größe des Hotels: Mit über 400 Betten ist es schon ziemlich groß, das braucht es wohl auch um sich so einen gigantischen Pool leisten zu können. Der Nachteil ist natürlich der Wirbel, die vielen Menschen und manchmal Hektik und Warteschlangen (siehe Frühstück). Das Hard Rock Hotel ist schon eine Bettenburg und die Atmosphäre ist nicht mehr familiär (wie in kleineren Hotels), hier fehlt eindeutig die Ruhe.

Die Lage des Hard Rock Hotels noch einmal: Während wie gesagt Party-Touristen in Kuta gut aufgehoben sind, ist für jene die es gerne ruhig haben möchten die Lage vom Hard Rock Hotel (und Kuta generell) nicht wirklich optimal. Am Strand und in den Straßen sind sehr viele Menschen. Touristen, Einheimische und auch lästige Verkäufer die dir ihren Schund um 5-fach oder 10-fach überhöhte Preise andrehen möchten. Das ist nicht mehr das typische Bali wie man es von Prospekten kennt, in Kuta wirbelt es. Kuta pulsiert, es staut dort auch täglich enorm.

In der Nacht sind überhaupt in Kuta in manchen Straßen oft angetrunkene, laute Partytypen unterwegs, es gibt ja viele Bars und Discos. Vor allem besoffene, gröhlende Australier mit ekelhaftem Kanguruh-Englisch, ein Slang der Brechreiz verursacht (speziell in Jalan Legian, Poppies 1 + 2 und auch in Seminyak).

Der Preis für die Zimmerist ziemlich hoch, sofern man im Hard Rock Hotel direkt bucht (das billigste Doppelzimmer kostet pro Nacht 240.-- USD lt. Liste "published rates"). Für Reiche sicher kein Problem, für den Normalsterblichen eher schon. Nur gilt hier Angebot und Nachfrage, wenn die so viel bekommen dann können sie es auch verlangen, freie Marktwirtschaft.

Diese Seite ist ein Service für unsere Kunden und für Reisende, die Bewertungen sind die subjektive Sicht eines Reisenden bzw. eines Hotelgastes. Weitere Informationen und Tipps bzgl. Bali und Indonesien gebe ich gerne auch per Email oder am Telefon

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